Mit Kanzleistorys neue Mitarbeiter gewinnen Marion Ketteler Kanzleiprofiling

Mit “Kanzlei-Storys” neue Mitarbeiter gewinnen

Wenn der Bewerbermarkt eng und enger wird, wenn viele Steuerkanzleien um einige wenige Fachkräfte buhlen, dann ist es Zeit für einen gute Marketingtipp, der leicht umsetzbar ist und dennoch den entscheidenden Unterschied macht.

Kanzlei-Storys, was ist denn das?

Kanzlei-Storys sind kleine Geschichten aus Ihrer Kanzlei. Damit meine ich nicht die unsäglichen GeburtstagsJubiläumsBestandenePrüfungSommerfest Postings in den sozialen Kanälen, die eigentlich niemanden interessieren außer den/die Gezeigten selbst.

Kanzlei-Storys im Personalmarketing sind Geschichten von Mitarbeitenden, die etwas anhand eines Praxisbeispiels verdeutlichen sollen:
Ich gebe Ihnen mal ein Beispiel:

Sie wollen zeigen, dass man auch als Quereinsteiger in Ihrer Steuerkanzlei willkommen ist?


Natürlich können Sie das genau so in Ihre Stellenanzeige schreiben.
Das Problem dabei: Wer genau soll sich davon angesprochen fühlen?
Ist es der KFZ-Mechatroniker, der seine Liebe zur Buchhaltung entdeckt hat? Ist es die freiberufliche Fotografin, die Steuern auf einmal ganz anders sieht, seit sie selbstständig ist und Lust hat, sich näher damit zu beschäftigen oder ist es die Hotelkauffrau, die gerne aus dem Schichtdienst raus möchte und gut geeignet für das Backoffice in Ihrer Kanzlei wäre?

Sie können ja schlecht in der Stellenanzeige sämtliche Konstellationen auflisten….
Findet man allerdings als Leser keine Anhaltspunkte zum “Quereinsteiger”, bleibt es einem selbst und der eigenen Vorstellung überlassen, ob man sich einen Job in einer Steuerkanzlei vorstellen kann (und glauben Sie mir: da gibt es wilde Fantasien, was Steuerberater so alles tun).

Wäre es da nicht viel einfacher und besser, Sie würden eine “Quereinsteiger Geschichte” anhand eines Mitarbeiters in Ihrer Kanzlei erzählen?
Seine oder ihre Geschichte bildet jetzt die Brücke zum Leser. Anhand des Werdegangs Ihres Mitarbeiters kann der Leser sich viel besser vorstellen, mit welcher Voraussetzung man als Quereinsteiger eine Chance hat und was dann alles auf einen zukommt.

Je praxisnäher und einfacher die Geschichte erzählt wird, umso besser.

Darstellung Ihrer Kanzlei-Storys

Geschichten kann man lesen oder hören. Und genau das empfehle ich Ihnen auch.
Sie können Ihre Kanzleigeschichten in einer kleinen, visuell aufbereiteten, Geschichte erzählen oder Sie lassen Ihren Mitarbeiter gleich in die Kamera sprechen und veröffentlichen dann das Video auf Ihrer Karriereseite. Oder Sie machen einfach beides und den Leser/Zuschauer später entscheiden, was er lieber mag.

Keine Sorge: das Video muss weder perfekt geschnitten, noch mit Sound, Logo oder sonstwie unterlegt werden. Hier geht es um etwas anderes: beim Zuschauer soll das Gefühl entstehen, dass er mit einem Kollegen völlig ungezwungen über seinen Werdegang spricht bzw. seinem Werdegang zuhört. Da macht es nichts aus, wenn ein “eh” zuviel ist oder die Sätze umgangssprachlich daherkommen. Das ist genau richtig und setzt auch Ihren Mitarbeiter nicht unter Druck. Er muss weder etwas auswendiglernen noch ablesen.

Wie viel, wie lang, wie groß?

Ihre Kanzleistory soll bitteschön kein Roman werden und auch kein Tatsachenbericht sein. Es geht darum, den Kern der Story auf eine angenehme Art und Weise sichtbar zu machen:

  • Wo stand der Mitarbeiter am Anfang?
  • Was ist dann passiert?
  • Wo steht der Mitarbeiter heute?

Wenn Sie diese drei Fragen beantwortet haben, ist Ihre Kanzlei-Story fertig. Das kann z.B. so aussehen:

Kanzlei-Storys Katharinas Karriere bei XY Kanzlei
Marion Ketteler Kanzleiprofiling Blog

Alle drei Fragen wurden beantwortet:


Wo stand der Mitarbeiter am Anfang:
Direkt nach der Ausbildung, wo offenbar nicht so viel vermittelt wurde.
Was ist dann passiert:
Die Bewerberin wollte lernen und die Kanzlei wollte ihr die Möglichkeit geben. Dazu konnte sie überall hineinschnuppern.
Wo steht der Mitarbeiter heute?
Fachliche Weiterbildung abgeschlossen, Teamleitung übernommen und Verantwortung für ein Projekt.

Ein Berufsanfänger mit wenig Berufserfahrung soll aus dieser Geschichte mitnehmen, dass man auch noch nach der Ausbildung lernen und später auch eine gute Position in einer Kanzlei bekommen kann.
Hier wird ja gerade nicht der gradlinige und übliche Weg: Ausbildung – Übernahme- Weiterentwicklung erzählt. Die wäre auch langweilig, weil es die Regel ist.

Der Leser gewinnt aber auch einen Eindruck von der Kanzleileitung: Sie geben Berufsanfängern nicht nur eine Chance, sondern auch die Möglichkeit, erst einmal alles kennenzulernen. Damit lernt man mehr über die Unternehmenskultur der Kanzlei als in allen Werbebroschüren zusammen. Auch der letzte Satz ist Ausdruck der Kultur im Unternehmen: niemand muss bis zum Sanktnimmerleinstag dasselbe machen, sondern darf sich immer wieder ein neues Projekt aussuchen.
Das kann der Leser dann auch auf sich übertragen und davon ausgehen, dass das auch für ihn gilt, wenn er in dieser Kanzlei arbeitet.

Welche Art von Geschichten eignen sich?

Gut sind “Mutmacher-Geschichten”, “Quereinsteigergeschichten” oder Geschichten über Dinge, die die meisten nicht für möglich halten: Wie schaffe ich es z.B. gleichzeitig, mein Steuerberatungsexamen zu machen, ein Haus zu bauen und eine Führungsrolle in der Kanzlei zu übernehmen? Wie geht das? Und schon hat man “Stoff” für eine Kanzlei-Story.

Zur Darstellung der Unternehmenskultur eignen sich diese Kanzlei-Storys aber auch:
Wenn Sie darstellen möchten, dass Ihnen eine gute Work-Live-Balance wichtig ist, lassen Sie den Mitarbeiter sprechen, der neben seiner Tätigkeit bei Ihnen auch noch Trainer einer Minimannschaft im Fußball ist und dafür selbstverständlich auch früher gehen kann. Das ist viel besser und glaubwürdiger als die schnöde Floskel: “Wir setzen uns für eine gute Work-Live-Balance unserer Mitarbeiter ein”.

Wohin mit den Kanzlei-Storys?

Ihre Kanzlei-Storys gehört auf jeden Fall auf Ihre Unternehmenswebsite. Am besten auf Ihrer Karriereseite. Das ist übrigens nicht die Seite, wo Ihre Stellenanzeigen ihr Zuhause haben. Wer mehr zu Karrieseseiten wissen möchte, ist mit diesem Blog Artikel “Gute Karriereseiten ziehen Bewerber magisch an” gut beraten.

Wenn Sie keine eigene Karriereseite haben, können Sie Ihre Kanzlei-Story auch ruhig auf der Homepage (das ist die Startseite) Ihrer Unternehmenswebsite veröffentlichen. Hier kommt es darauf an, welche anderen Inhalte dort stehen und was Sie mit Ihrer Homepage erreichen bzw. wen Sie ansprechen möchten.

Natürlich eignen sich Ihre Kanzlei-Storys auch wunderbar für Ihre sozialen Kanäle. Dort können Sie einzelne Aussagen teasern und dann auf einen Link verweisen, wo man die ganze Story sehen bzw. lesen kann.
Sie können auch einen Podcast oder ein You-Tube Beitrag dazu oder darüber machen oder es als reines Audioformat für die sozialen Medien nutzen.

Wann starten Sie mit Ihrer ersten Kanzlei-Story?

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