Die Nudel der Woche 7 Ideen für mehr Zusammenhalt im Homeoffice Marion Ketteler Kanzleiprofiling

Die Nudel der Woche – 7 Ideen für mehr Zusammenhalt im Homeoffice

Autorin: Marion Ketteler
Kategorie: Kanzleiführung
Lesedauer: 5 Minuten ohne Kochzeit. Mit Kochzeit: 30 Minuten

Bild von flockine auf Pixabay

Corona: Die erste aufregende Zeit ist vorbei:
Jeden Tag mussten schnell Entscheidungen getroffen werden.
Wer geht ab wann ins Homeoffice?
Wie gestaltet man Besprechungen und hält untereinander und zu Mandanten Kontakt?
Wie kommt man an welche Unterlagen und wie funktioniert die Technik?
Welche zusätzlichen Arbeiten kommen auf Sie zu und wie verwalten Sie sie?

Auch die technische Seite verlangte vielen so einiges ab:
Neben zahlreichen Neuanschaffungen von Hardware waren es vor allem neue und ungewohnte Programme zu Kollaboration, die von heute auf morgen angewendet werden sollten.
Plötzlich sind digitale Konferenztools in aller Munde und werden überall eingesetzt.

 

Neuer Tagesrhythmus erfordert neue Strukturen

Auch, wenn noch nicht alles in Gänze geregelt ist:
Vielen wird plötzlich klar, dass sie sich in einem völlig neuen Tagesrhythmus wiederfinden und zurechtfinden müssen.

Vielleicht auch für einen längeren Zeitraum als ursprünglich angenommen.

Der Flurfunk schweigt und die Bürokaffeemaschine auch

Bild von Pexels auf Pixabay

Vieles hat sich von heute auf morgen geändert:
Der morgendliche Stau zur Arbeit fällt weg und theoretisch ist es egal, ob die Pyjamahose gegen das Bürooutfit getauscht wird oder nicht.
Das wäre für die meisten sicherlich nicht das Schlimmste.
Viel schwerer wiegt, dass viele nun tagaus und tagein alleine im Homeoffice sind.
Der Plausch an der Kaffeemaschine fällt ebenso weg wie die gemeinsame Mittagspause.
Der Flurfunk schweigt und jeder ist mit seinen Gedanken und Stimmungen alleine.

Der gemeinsame Fokus liegt auf der Arbeit.
Das reicht aber nicht, damit alle gut durch diese Zeit kommen.

Zusammenhalt und Motivation gegen den Lagerkoller

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Jetzt geht es darum, dass der Zusammenhalt und die Motivation nicht kippen und alle einen Lagerkoller bekommen.
Obwohl jeder für sich in seinem Homeoffice sitzt, empfiehlt es sich, neue gemeinsame Arbeitsweisen zu etablieren und dabei die Stimmung nicht zu vergessen.

Das beginnt mit regelmäßigen Besprechungen und endet mit selbst kreierten Ritualen, an denen alle teilnehmen sollten.
Ich habe hier ein paar Ideen für Sie, wie das gelingen kann.

In den alltäglichen Besprechungen geht es natürlich darum, wichtige fachliche Inhalte abzusprechen, aber auch darum, sich zu sehen und die Möglichkeit zu bekommen, sich auch auf der persönlichen Ebene auszutauschen.

Mein erste Idee:
Tägliche Besprechungen mit Befindlichkeitsabgleich

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Auch, wenn es hoffentlich nicht täglich eine Flut von Neuigkeiten zu regeln gibt. Eins gibt es immer:
Nach dem Befinden der Kollegen zu fragen.

Damit Sie mich nicht falsch verstehen:
Das soll keine tägliche Jammerrunde werden nach dem Motto:
Wem geht es denn heute am Schlechtesten?

Ganz im Gegenteil:
Durch die tägliche Frage nach der eigenen Befindlichkeit wird vielmehr die eigene Wahrnehmung geschult:
Wie geht es mir denn jetzt heute Morgen ganz konkret?
Was hat sich verändert zu gestern, vorgestern oder zur letzten Woche?

Sie werden feststellen, dass Sie sich an neue Zustände relativ schnell gewöhnen.
Natürlich ist alles anders und ungewohnt; aber nach und nach werden Sie Ihren persönlichen Rhythmus gefunden haben.

Auch die Führungskräfte sollten bei der allmorgendlichen Besprechung mit dabei sein.
Nicht so sehr, um Aufgaben zu besprechen und zu delegieren, sondern vielmehr, um Kenntnis über die Befindlichkeiten ihrer Mitarbeiter zu bekommen.

Außerdem stärkt eine solche Maßnahme den Zusammenhalt untereinander.
Der Vorgesetzte darf dabei auch gerne ein privates Wort fallen lassen.

Die Atmosphäre der Besprechungen ist ja sowieso anders:
Nicht nur die verwendete Technik unterscheidet sich deutlich, auch der Blick in die privaten Räume macht einen Unterschied.

Wenn man plötzlich einen Ausschnitt des privaten Wohnzimmers oder Arbeitszimmers sieht, ist das anders als wenn die Besprechung im Büro stattfindet.

Sie können auch einmal etwas Anderes ausprobieren:

Zweite Idee: Die eigene Stimmung an einem Gegenstand im Raum beschreiben

Bild von Schwoaze auf Pixabay

Eigentlich eine Methode aus Workshops zum Kennenlernen:
Statt der morgendlichen mündlichen Befindlichkeitsrunde bitten Sie doch einfach einmal alle Kollegen, sich einen Gegenstand aus dem Zimmer oder der Wohnung zu suchen, der zu dem jeweiligen aktuellen Gemütszustand passt.

Das ist herausfordernder, weil zunächst die eigene Befindlichkeit erkannt und dann auch noch in einen Zusammenhang zu einem Gegenstand gebracht werden muss.

Spaß macht diese Übung auf jeden Fall: Stellen Sie sich einmal vor, Ihre Kollegin hat das Kuscheleinhorn der Tochter auserwählt und hält dieses in die Kamera?

Selbst wenn der Kollege nicht gut drauf ist und vielleicht eine Darth Vader Maske hochhält, weil er gerade mit den KUG Anträgen nicht hinterherkommt: auch das wirkt anders als wenn er nur über seine Stimmung berichtet.

Bitte, das sind nur Beispiele: Sie können ebenso Ihre Kaffeetasse nehmen oder den Kuli neben sich. Es geht wirklich um Gegenstände, die einfach vorhanden sind.
Dann beschreibt jeder den Zusammenhang, den er zwischen Gegenstand und Befindlichkeit hergestellt hat. Die anderen hören zu oder kommentieren oder stellen Nachfragen. Sie werden sehen: das lockert auf eine angenehme Art und Weise auf und sorgt für Nähe und Empathie.

Probieren Sie es einfach einmal aus!

Meine dritte Idee: Ein Blick ins Private

Bild von Free-Photos auf Pixabay

Nutzen Sie die Möglichkeit, virtuelle Beziehungen zu stärken oder aufzubauen durch einen Blick in Ihren privaten Raum. Warum nicht jeden Morgen eine/n Kollegen/in bitten, das Arbeitszimmer zu zeigen? Natürlich nur, wenn alle einverstanden sind. Das soll kein Zwang sein.

Vielleicht kann der- oder diejenige dabei erzählen, warum er oder sie in diesem Raum sitzt.
Wieso hat er oder sie diesen Raum gewählt?
Was funktioniert gut und was weniger?
Welche Gegenstände sind plötzlich Zuhause wichtig geworden?  
Was vermisst er oder sie am meisten bei der Arbeit von Zuhause?
Wenn etwas noch nicht ganz so passt, können die Kollegen ja vielleicht sogar den einen oder anderen Tipp geben!
So ein Blick durch das private Schlüsselloch ist wie ein guter Vertrauensbeweis.
So rücken Sie enger zusammen, auch wenn Sie weiter entfernt voneinander arbeiten.

Vierte Idee: Die Kaffeetassen-Challenge

Bild von Mike Kunz auf Pixabay

Im Büro kennt man das: die meisten Kollegen haben eine Lieblingstasse, die jeden Morgen mit dampfend heißem Kaffee gefüllt wird und den Büro-Tag begleitet.
Bei mir war das jahrelang eine Tasse mit einem abgeschrägten Boden. Das sorgte gerne für Verwirrung bei Menschen, die sie nicht kannten und war immer ein Hingucker und Gesprächsthema.

Zuhause haben Sie bestimmt auch eine Lieblingstasse. Egal, ob Sie Kaffee- oder TeeliebhaberIn sind, machen Sie doch einfach einmal eine Kaffeetassen-Challenge:
Jeder schreibt einen kurzen Kaffeetassensteckbrief:
Wie ist die Tasse in Ihren Besitz gekommen?
Seit wann benutzen Sie sie?
Seit wann ist sie „the one and only“?
Was ist das ganz Besondere an dieser Tasse?
Was gibt es noch über sie zu sagen?

Hier habe ich eine Vorlage zur Kaffeetassen Challenge für Sie erstellt. Einfach draufklicken und runterladen.

Dann geht es los: Jeder reicht seinen Steckbrief virtuell ein.
Über ein digitales Abstimmungstool können Sie dann Punkte vergeben.
Oder sie veröffentlichen die schönsten Bilder oder gleich die gesamte Challenge auf dem Blog Ihrer Firmen Homepage oder in den sozialen Medien.
So haben Sie direkt Content, der für eine gute Außendarstellung und für gute Stimmung sorgt.

And the winner is:
Vielleicht loben Sie noch ein Pfund des jeweiligen Lieblingskaffees als Gewinn aus!
Das macht Spaß und auch hier erfahren Sie wieder ein kleines Stückchen mehr über Ihre Kollegen.

Ich möchte nicht den Eindruck erwecken, dass es nur darum geht, möglichst viele private Dinge der Kollegen kennenzulernen.
Ich weiß aber, dass diese kleinen Einblicke richtig wertvoll für Bindung auf Distanz sind. Im Büro schaffen Sie immer wieder Nähe durch den kleinen Plausch zwischendurch. Das geht jetzt aber gerade nicht so leicht.

Fünfte Idee: Veranstalten Sie doch einmal ein Büroquizz

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Ein Quizz ist ebenfalls eine gute Gelegenheit, einmal kurz abzuschalten und sich dennoch mit den Kollegen zu befassen.
Eine Möglichkeit ist diese: Wahr oder falsch
Jeder Mitarbeiter teilt einem/r QuizmasterIn ein besonderes Erlebnis mit, das erfunden oder tatsächlich erlebt sein darf.

Diese werden allen zugänglich gemacht und dann wird abgestimmt.
Wer die meisten richtigen Antworten bekommt, gewinnt.
Sie können die Kollegen auch bitten, eine kurzes Video dazu zu machen: Erzählen Sie etwas zu diesem Erlebnis und danach wird abgestimmt.
Da kann auch mal die beste Lügengeschichte gewinnen, wenn sie gut präsentiert wird!

Eine weitere Möglichkeit ist, das Quizz mit Fachfragen oder Fragen zur Allgemeinbildung zu gestalten:
Jeder kann aus seinem Fachbereich 3 Fragen stellen, deren Antworten kniffelig sind.
Natürlich gilt: Googlen oder Nachschauen ist verboten!
Hierbei kann jeder mal in seine fachliche Trickkiste greifen:
Gerade im Steuerrecht gibt es ja so wunderbare Einzelnormen und verrückte Ideen!
Wenn ich an das Umsatzsteuerrecht denke und die unterschiedlichen Steuersätze für Tiere und Pflanzen, je nachdem, ob ich sie selber produziere oder einkaufe. Herrlich!

Vielleicht als Multiple Choice, damit es schnell geht und die Antworten überprüfbar sind.

Oder wie wäre es mit einer kleinen Auffrischung der Allgemeinbildung? Hier kann man ja auch vielleicht kleine Teams bilden, die Themen bekommen, zu denen sie dann Fragen und mögliche Antworten finden müssen: Von Erdkunde über Physik, von Literatur bis zu Sportereignissen ist ja alles möglich.

Sechste Idee: Lachyoga und mehr

Bild von Tawny van Breda auf Pixabay

Ganz ohne Vorbereitung und je nach Laune oder Zeit bietet es sich auch an, einmal etwas Anderes auszuprobieren, was man vielleicht sonst nie machen würde.
Wie wäre es, wenn es für alle eine Stunde Lachyoga gäbe?
Das hebt sicherlich die eigene Stimmung und sorgt dafür, sich einmal mit etwas ganz anderem zu beschäftigen!
Das kann auch genauso gut ein Konzertmitschnitt, eine Stunde Zumba für Zuhause oder sonst etwas sein.
Gerade jetzt bekommt man viele dieser Onlinekurse kostenlos zur Verfügung gestellt.
So können Sie ja vielleicht einmal eine Mittagspause mit gemeinsamen Lachen oder Zumba verbringen?

Apropos Mittagspause: Hier kommt meine letzte Idee und Namensgeber des Artikels: Die Nudel der Woche

Bild von 41330 auf Pixabay

Gemeinsame Mittagsmahlzeiten waren ja nicht möglich und jeder schaute Zuhause, wie er sich ernährte. Selber kochen ist angesagt und da gehen manchen schnell die Ideen aus.

Nudeln hat ja jeder im Haus und was liegt da näher als sich darüber auszutauschen?

Mein Lieblingsformat nennt sich „die Nudel der Woche“.
Hier geht es um einfache und schnelle Nudelgerichte, die wirklich jedem gelingen und schmecken.
Ohne große Einkäufe mit Zutaten aus dem Vorrats- oder Gefrierschrank. Oder mit Zutaten, die man wirklich in jedem Supermarkt finden kann.

Wenn jeder ein Rezept beigesteuert hat, kann es losgehen:
Entweder alle kochen am selben Tag dasselbe Rezept oder jeder sucht sich für einen bestimmten Tag der Woche ein Nudelrezept aus und los geht´s:
Profis können sich ja bei der Zubereitung filmen (lassen).
Wichtig ist, das Ergebnis allen zu zeigen und vielleicht auch eine eigene Bewertung des Rezeptes abzugeben:
Wie hat es geschmeckt?
War es leicht zuzubereiten?
Was könnte man wie abwandeln oder ergänzen?

Mein Tipp:
Machen Sie eine gemeinsame Mittagspause daraus, wo alle virtuell zusammen essen!
Dann ist es fast wie früher!

Wenn man diese Ergebnisse sammelt, hat man später sogar ein eigenes Büronudelkochbuch!
Und vielleicht gibt es ja neben steuerlichem auch das eine oder andere zeichnerische Talent und die Rezepte werden gemalt?
Wie wäre das? Oder sie nehmen einfach ein Grafikprogramm und machen es wie ich. Ist kinderleicht und sieht doch gleich schon ganz anders aus, oder?

Ich mache auf jeden Fall schon mal mit, auch wenn ich keine direkte Kollegin von Ihnen bin.

Das Beste daran: Sie dürfen es direkt ausprobieren, wenn Sie wollen!

Guten Appetit und viel Spaß bei der Umsetzung meiner und Ihrer Ideen.

 

Wenn Sie mir Ihre Rezepte schicken möchten oder noch mehr Ideen für die Stärkung des Zusammenhalts im Homeoffice haben, schreiben Sie mir.
Auch, ob es Ihnen geschmeckt hat!

Wenn Ihnen der Beitrag gefallen hat, teilen Sie ihn gerne.
Wenn Sie etwas kommentieren möchten, können Sie das direkt hier unter dem Beitrag tun.

Kaffetassenchallenge und Nudelrezept erstellt von Kanzleiprofiling.

Sie können sich auch gerne für meinen Newsletter anmelden.
Zur Anmeldung geht es hier entlang.

Wenn Sie mir ein Feedback zu diesem Artikel geben möchten, freue ich mich riesig.

Hier finden Sie meinen Blogbeitrag zum Nutzen von regelmäßigen Mitarbeitergesprächen.

Hier erhalten Sie 4 Tipps für richtig gute Stellenanzeigen.

Und hier erfahren Sie, was Gamification mit Steuerberatung zu tun hat.

Hier lesen Sie, wie und worüber Sie mit Ihren Mitarbeitern ins Gespräch kommen können.

Hier lernen Sie die „drei goldenen R“ guter Führung kennen.

Und hier lesen Sie, was moderne Steuerberatung mit Tante-Emma-Läden zu tun hat.

Ihre Marion Ketteler

Hier können Sie sich auf Xing mit mir vernetzen.

Hier geht es zu meinem Facebook Profil.

Und bei LinkedIn können Sie mich hier finden.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert