10 Tipps zur Steigerung Ihrer Arbeitgeber Attraktivität Marion Ketteler Kanzleiprofiling

10 Tipps zur Steigerung der Arbeitgeberattraktivität Ihrer Kanzlei

Fast alle Kanzleien sind auf der Suche nach neuen Mitarbeitern. Eine gute Arbeitgeberattraktivität hilft, Bewerber von Ihrer Kanzlei zu überzeugen. Doch was macht Kanzleien attraktiv?

Attraktive Mitarbeiter arbeiten für attraktive Kanzleien

So einfach ist die Gleichung und so schwer die Umsetzung. Wo es in der Branche seit Jahren einen Arbeitnehmermarkt gibt, können sich gut qualifizierte Fachkräfte ihren Arbeitgeber aussuchen. Natürlich möchten sie lieber für attaktive Kanzleien arbeiten. Aber was bedeutet Arbeitgeberattraktivität eigentlich? Und wonach bilden sich Bewerber Ihr Urteil über Ihre Kanzlei, wenn sie nicht zufällig einen Kollegen oder den Chef persönlich kennen?

Arbeitgeberattraktivität wird von außen bewertet und von innen verändert

Wenn sich Bewerber für einen neuen Arbeitgeber entscheiden, gab es irgendetwas, was sie davon überzeugt hat, genau diese Wahl zu treffen. Die Bewertungskriterien können sehr individuell sein. Manchmal reicht es schon aus, dass die Kanzlei fußläufig erreichbar ist, um einen klaren Vorteil gegenüber anderen Kanzleien zu haben.
Daraus zu schlussfolgern, keinen Einfluss auf die eigene Arbeitgeberattraktivität zu haben, ist falsch.
Im Gegenteil: es gibt sogar Möglichkeiten, die Arbeitgeberattraktivität so zu steuern, dass bestimmte Bewerbergruppen gezielt angesprochen werden.

Wann ist eine Kanzlei attraktiv?

Eine Kanzlei ist dann attraktiv für Mitarbeiter und Bewerber, wenn Sie in den fünf wichtigsten Bereichen gut aufgestellt ist.
Diese Bereiche sind:

5 Bereiche der Arbeitgeberattraktivität

Ihre Unternehmenskultur entscheidet letztlich darüber, ob neue Mitarbeiter bleiben und sich wohlfühlen. Die Unternehmenskultur umfasst Führung, den Umgang miteinander aber auch Ihre Werte und Normen, nach denen sich alles Handeln ausrichtet.

Die Entwicklung beinhaltet die fachliche und persönliche Entwicklung aller Mitarbeitenden und aller Führungskräfte. Aber auch die Entwicklung der Kanzlei selbst.

Die Work-Life-Balance wird, je nach Lebensphase, sehr unterschiedlich bewertet. Junge Familienväter und Mütter wünschen sich u.U. eine andere Work-Life-Balance als jemand, dessen Rentenzeit in Sicht ist.

Beteiligung findet auf vielen Ebenen statt: So können Mitarbeiter aktiv an der Veränderung der Arbeitsprozesse beteiligt sein als auch finanziell am Unternehmensumsatz. Auch die Entwicklung neuer Beratungsansätze und neuer Produkte fällt in diesen Bereich.

Eine faire und angemessene Vergütung ist die Grundlage für eine gute Zusammenarbeit, weil sie Wertschätzung für die geleistete Arbeit signalisiert.

Was ist für Bewerber besonders interessant?

Bewerber können Ihre Unternehmenskultur nicht kennen. Sie wissen nicht, welche Haltungen und Werte Sie vertreten und wie Sie ticken. Sie kennen weder Ihrer Strukturen noch Ihre üblichen Verhaltensweisen. Wie Führung bei Ihnen gestaltet wird, bleibt ihnen ebenso verborgen wie der Umgangston, den Sie miteinander pflegen.
Dennoch ist es für sie ungemein interessant, weil Ihre Unternehmenskultur letztlich darüber entscheidet, ob eine neuer Mitarbeiter bleibt. Es nützt weder ein üppiges Gehalt mit Sonderleistungen noch ein attraktives Aufgabengebiet, wenn man sich bei Ihnen nicht wohlfühlt.

Daher ist es enorm wichtig, Ihre Unternehmenskultur nach außen sichtbar zu machen. Das gelingt am besten über die Karriereseite Ihrer Website. Hier ist der richtige Platz, um Interessenten einen Eindruck über Ihre gelebte Unternehmenskultur zu geben.

Wie sich Mitarbeiter bei Ihnen entwickeln können, ist immer interessant für Bewerber. Das Berufsbild lebt von der Veränderung und gerade entstehen eine Vielzahl unterschiedlicher Spezialisierungen. Diese nach außen zu kommunizieren, kann eine wichtigte Entscheidungshilfe für Bewerber sein.

Bei der Work-Life-Balance haben Sie am Einfachsten die Möglichkeit, auf bestimmte Bewerbergruppen einzuwirken. Indem Sie zum Beispiel gezielt Teilzeitstellen und familienfreundliche Gleitzeitmodelle anbieten, ziehen Sie damit automatisch Bewerber an, für die diese Möglichkeiten echte Vorteile darstellen.

Auch den Bereich der Beteiligung können Sie nutzen, um gezielt nach neuen Mitarbeitern zu suchen, die sich z.B. für kanzleiinterne Abläufe interessieren und diese verbessern möchten. Beteiligung kann aber ebenso eine Teamleitungsfunktion beinhalten, wo Sie nach Bewerbern suchen, die Führungsverantwortung übernehmen möchten.

10 Tipps zur Steigerung Ihrer Arbeitgeberattraktivität für Kanzleien

Eine attraktive Vergütung ist heutzutage selbstverständlich. Die Gehälter sind in den letzten Jahren signifikant gestiegen und wenn Sie konkurrenzfähig bleiben wollen, müssen Sie eine angemessene Vergütung innerhalb Ihrer Region anbieten. Vergütung kann aber auch noch viel mehr bedeuten: vielleicht arbeiten Sie mit persönlichen Umsatzzielen oder Teamzielen? Vielleicht loben Sie projektbezogene Aufgaben aus, für die Ihre Mitarbeiter einen Sonderbonus erhalten können?

Wenn Sie besondere Formen der Vergütung pflegen, wenn Sie neben einem Gehalt noch attraktive Sonderleistungen anbieten – alles das ist interessant für Bewerber und sollte unbedingt nach außen kommuniziert werden.



Wie können Sie Ihre Arbeitgeberattraktivität am besten darstellen?


Der beste Weg, Ihre Arbeitgeberattraktivität darzustellen, ist die Karriereseite Ihrer Website. Hier sollte der potenzielle Bewerber alles finden, was er über Ihre Kanzlei wissen möchte. Hier ist der richtige Ort, um Ihre Unternehmenskultur sichtbar zu machen. Hier können Sie auf alle Fragen eingehen, die sich ein Bewerber stellen könnte und sie beantworten.

Ihre Karriereseite sollte dabei so individuell sein wie Ihre Kanzlei. Hierhin gehört Ihr Alleinstellungsmerkmal, das Sie von allen anderen Kanzleien unterscheidet. Hier findet der Interessent die überzeugenden Argumente für eine Bewerbung bei Ihnen.

Natürlich gehören auch sehr gute Stellenanzeige zu Ihrer Außendarstellung. Hier können Sie mit einer individuellen Ansprache punkten. Ich empfehle Ihnen, Ihre Stellenanzeige aus Bewerbersicht zu gestalten und seine Bedürfnisse in den Vordergrund zu rücken.

Wenn Sie daran interessiert sind, Ihrer Unternehmenskultur auf die Schliche zu kommen, Ihr Alleinstellungsmerkmal zu definieren und Ideen und Vorlagen für überzeugende Karriereseiten und Stellenanzeigen zu erhalten, melden Sie sich gerne. Das ist Teil meiner Tätigkeit und hat schon vielen Kanzleien geholfen.

Wenn Sie gerade Ihre Stellenanzeigen überarbeiten, empfehle ich Ihnen meinen Blogbeitrag „Das sollten Sie niemals in Ihre Stellenanzeigen schreiben.“ Wenn Sie diese Tipps beherzigen, werden sich Ihre Stellenanzeigen auf jeden Fall schon positiv von der Konkurrenz abheben.

Wenn Sie Absagen verschicken müssen, achten Sie am besten auf die Tipps in meinem Blogbeitrag „Gute Absagen an Bewerber stärken Ihr Arbeitgeberimage“. Weil auch eine gekonnt gute Absage noch Potenzial hat, gut im Gedächtnis zu bleiben!

10 Tipps zur Steigerung Ihrer Arbeitgeber Attraktivität Marion Ketteler Kanzleiprofiling

Tipps für Ihre Arbeitgeberattraktivität

#1. Tipp für Ihre Unternehmenskultur: Sorgen Sie generell für kurze und schnelle Entscheidungswege

Übertragen auf den Bewerberprozess in Ihrer Kanzlei bedeutet das: sorgen Sie dafür, dass der Interessent schnell den richtigen Ansprechpartner erreicht, um eventuelle Fragen zu klären. Laden Sie interessante Bewerber zügig ein und sorgen Sie auch für einen schnellen Entscheidungsprozess für oder gegen den Bewerber.

Die Welt ist schnelllebig geworden und auch im Bewerbungsprozess erwarten die Bewerber schnelle Reaktionen. Lassen Sie nicht zu, dass Ihnen die aussichtsreichsten Kandidaten durch die Lappen gehen, weil Sie Ihre Prozesse nicht strukturiert haben und sich niemand verantwortlich fühlt.

#2. Tipp für Ihre Unternehmenskultur: Offenheit und Authentizität

Auch im Bewerberprozess bewähren sich Werte wie Offenheit und Authentizität. Sprechen Sie im Bewerbungsprozess offen die Bereiche an, in denen Sie vielleicht noch nicht so gut aufgestellt sind (Stichwort Digitalisierung oder QM). Sorgen Sie mit einer authentischen Außendarstellung dafür, dass der Bewerber einen kongruenten Eindruck von Ihnen und der Kanzlei gewinnt. Es macht keinen guten Eindruck, wenn Ihre Stellenanzeigen von einer Werbeagentur mit hippen Texten versehen wird, die nicht zum Rest der Kanzleiwebsite passen. Zeigen Sie sich so, wie Sie sind. Sie brauchen keine Bilder von sich in Schlips und Kragen auf der Website, wenn man Sie im Kanzleialltag ständig im Hoodie antrifft.
Über die Authenzität sprechen wir natürlich auch ausgiebig, wenn Sie mit mir zusammenarbeiten.

#3. Tipp für Ihre Unternehmenskultur: Zeigen Sie die tollen Kollegen

Wenn Ihr Betriebsklima gut ist und sich alle wohl miteinander fühlen, sollten Sie das auch aktiv nach außen zeigen:
Nichts ist so überzeugend für Ihre Arbeitgeberattraktivität wie Mitarbeiter, die Ihre Kanzlei mit ihren eigenen Worten loben.
Nutzen Sie diese sogenannten Testimonials für Ihre Karriereseite und Ihre Stellenanzeigen. Wem vertrauen Bewerber wohl mehr? Den Aussagen der Kanzleiinhaber oder denen Ihrer Mitarbeiter?

#4. Tipp für die Entwicklung in Ihrer Kanzlei: übertragen Sie Verantwortung auf Ihre Mitarbeiter

Wenn Sie verantwortliche und selbstständig arbeitende Mitarbeiter beschäftigen wollen, dann gehen Sie bitte in Vorleistung. Ihre Mitarbeiter übernehmen dann Verantwortung, wenn sie sie übertragen bekommen. Wenn Sie nicht genau wissen, was Sie dabei alles beachten sollten, lesen Sie meine Tipps im Blogbeitrag „Die Kunst der Delegation“.
Nur mit verantwortlichen Mitarbeitern werden Sie die Herausforderungen der Zukunft meistern können.
Starten Sie am besten noch heute und verabschieden Sie sich endgültig vom Mikromanagement.

#5. Tipp für die Entwicklung in Ihrer Kanzlei: sorgen Sie für ein gutes Onboarding und eine gute Einarbeitung neuer Kolleg:innen

Nichts ist ärgerlicher als ein guter Mitarbeiter, der während oder nach der Probezeit wieder kündigt, weil die Einarbeitung nicht stimmt. Nehmen Sie sich die Zeit und machen Sie sich einmalig Gedanken über Ihren kanzleispezifischen Onboarding Prozess inklusive Einarbeitung. Wenn Sie unsicher sind, worauf Sie achten sollen, melden Sie sich gerne bei mir. Wir strukturieren dann gemeinsam den Prozess und legen Verantwortlichkeiten fest.

Ein Pate oder Mentor ist auf jeden Fall eine gute Idee. So hat der neue Kollege zumindest Jemanden, der für alle Fragen zur Verfügung steht.
Das Onboarding startet übrigens mit dem ersten Kontakt, den ein potenzieller Interessent zu Ihrer Kanzlei eingeht. Nicht erst mit dem ersten Arbeitstag.

#6. Tipp für die Work-Live-Balance: achten Sie auf die Sauberkeit der Räume

Hier ein etwas ungewöhnlicher Tipp: achten Sie auf die Sauberkeit der Kanzleiräume. Menschen, die für Sie arbeiten, sollen sich wohlfühlen. Immer wieder gibt es in Kanzleien Streit über die Sauberkeit der Sanitärräume oder der Küche. Engagieren Sie einen professionellen Putzdienst, der diese Aufgaben regelmäßig und in guter Qualität übernimmt.

Bieten Sie Ihren Mitarbeitern an, ihre Büroräume individuell einzurichten. Auch das gehört zum Wohlfühlfaktor dazu. Die Möglichkeit dafür könnte sich sprachlich auch in Ihrer Stellenanzeige wiederfinden. Das hebt Sie angenehm von der Konkurrenz ab und ist für diejenigen Bewerber interessant, die gerne ihre Räume individuell gestalten wollen.

#7. Tipp für die Work-Live-Balance: lassen Sie Ihre Mitarbeiter entscheiden, wer mit wem in einem Raum arbeitet

Wie angenehm die Arbeit ist, wenn man sich versteht, weiß jeder. Sorgen Sie für die Möglichkeit, dass diejenigen zusammen in einem Raum arbeiten können, die sich auch mögen. So sorgen Sie für ein produktiveres Ergebnis.

#8. Tipp Beteiligung: sorgen Sie für regelmäßige Informationen

Wenn sich Ihre Mitarbeiter engagieren sollen, müssen sie auch Bescheid wissen. Sorgen Sie für einen Prozess, der gewährleistet, dass alle Mitarbeiter Zugang zu relevanten Informationen haben. Das schafft nicht nur eine gute Transparenz, sondern hilft auch gegen Silodenken. Arbeiten Sie hier mit moderen Systemen, die menschliche Fehler eindämmen.

#9. Tipp Beteiligung: sorgen Sie für interessante Aufgaben

Was dem einen Spaß macht, langweilt den anderen. Nutzen Sie Ihre regelmäßigen Mitarbeitergespräche nicht nur zur Überprüfung der Zielerreichung und der Festlegung der nächsten Gehaltserhöhung, sondern auch zur Besprechung des Aufgabengebietes. Mehr zum Thema Mitarbeitergespräche können Sie in meinem Blogbeitrag „Schweigen Sie noch oder reden Sie schon mit Ihren Mitarbeitern lesen.“ Das Berufsbild spezialisiert sich immer mehr und vielleicht möchte sich der eine oder andere zum Spezialisten entwickeln. Denken Sie aber auch an ganz andere Bereiche: wer sagt denn, dass Ihre Kanzlei keinen interessanten Social Media Kanal bestücken kann und damit attraktiv für jüngere Bewerber ist?
Auch hier können Sie zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen:

Der Mitarbeiter bekommt ein abwechslungsreiches und auf seine Interessen ausgerichtetes Aufgabengebiet und gleichzeitig sprechen Sie eine junge Zielgruppe an, sich bei Ihnen zu bewerben.

#10. Tipp Vergütung: Visitenkarten für alle

Visitenkarten haben einen hohen ideellen Wert. Mit ihnen demonstrieren Sie die Zugehörigkeit zur Kanzlei und sorgen für Wertschätzung. Überlegen Sie gemeinsam, wie und wo die Visitenkarten eingesetzt werden sollen.

Bei zukünftigen Weiterbildungen mit physischer Präsenz sind sie eine gute Möglichkeit, für die Kanzlei zu werben. Und wer hier digital denkt: das gibt es auch in der digitalen Form.

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